Organe sind wunderbar und die viszerale Osteopathie wird immer besser darin, mit ihnen Schritt zu halten. Während Organe bezaubern, versuchen wir in der Osteopathie mit ihnen zu zaubern. Hier werden die wichtigsten Entwicklungsschritte benannt, durch die sich die viszerale Osteopathie an die innere Weisheit der Organe angelehnt hat:
1. Von der somatischen Funktion/Dysfunktion zur geweblichen Aktivität in Ruhe und Belastung, Hyper- und Hypoaktivität.
2. Vom Fokus auf die Organumgebung zum Fokus auf die innere Architektur und intrinsische Regulation des Organs.
3. Von der Wertschätzung der Dynamik zur Wertschätzung der Stabilität als Voraussetzung für die freudige Gestaltung von Bewegungen.
4. Vom Fokus auf störende Widerstände zum Verständnis der entwicklungsfördernden Bedeutung von Widerständen und der klinischen Bedeutung von Instabilität (Verlust von Widerstand).
5. Vom Fokus auf räumlicher Bewegung und Spannung zum Interesse an Elastizität und intra-viszeralen Volumen- und Formveränderungen.
6. Von der einhändigen zur beidhändig-
dreidimensionalen Palpation.
7. Von Leben „ist“ Bewegung zu einer differenzierten Einteilung der Bewegungen: als Ausdruck der rhythmischen Änderungen in der intrinsischen Aktivität, als kompensatorische Hyperaktivität ausgelöst durch Hypoaktivität.
8. Von der Idee der Ganzheitlichkeit als allseitige Verbundenheit zur Physiologie der Autonomie in Beziehung und Einbettung.
9. Von der Ereignismedizin zum Bündnispartner im Gewebe und therapeutischen Prozess.
Im Mai dieses Jahres erscheint im Elsevier Verlag ein Lehrbuch, das diese Entwicklungslinien in einem klinischen Konzept, das der inneren Weisheit der Organe gerecht wird, verbindet:
Praktisch / Theoretischer Workshop