Pressemitteilung


10.09.2020

Skydiver-Profis setzen auf Osteopathie



Interview mit Markus Nöh, Osteopath der Deutschen Fallschirmspringer Nationalmannschaft

VOD: Herr Nöh, Sie sind von Hause aus Osteopath mit dem Schwerpunkt Säuglingsbehandlung. Seit wann kümmern Sie sich osteopathisch auch um die Fallschirmsportler des Deutschen Fallschirmsport Verbandes?

Markus Nöh:  Fallschirmspringer behandle ich seit drei Jahren. Unter den Patienten waren dann auch Springer, die diesen Sport auf einem hohen Leistungsniveau ausüben und unter anderem auch für die Deutsche Nationalmannschaft bei internationalen und nationalen Wettkämpfen an den Start gehen.

VOD: Wie ist es dazu gekommen?

Markus Nöh: Da ich selbst dem Sport seit mehr als 25 Jahren sehr eng verbunden bin, kenne ich die Belastungsparameter, die den Sportler bei der Ausübung begleiten. Immer wieder wurde ich an den Wochenenden auf dem Sprungplatz auf gewisse Symptomatiken der Springer angesprochen und nach meiner Meinung aus osteopathischer Sicht gefragt. So entwickelte sich in den Jahren ein deutlicher Anstieg von Patienten aus diesem Bereich.

VOD: Unter welchen Belastungen stehen die Sportler und wie profitieren sie von der Osteopathie?

Markus Nöh: Der Fallschirmsport ist ein sehr dynamisch-funktioneller Bewegungssport, bei dem die Sportler sich mit relativ hohen Geschwindigkeiten (bis zu 210 km/h) in der Luft bewegen. Neben psychischer Belastbarkeit und kognitiven Fähigkeiten benötigen die Sportler ein hohes Maß an Ausdauerfähigkeit und physischer Stärke. Rezidivierende Verletzungsmuster sind typische Bein-Schulter-Wirbelsäulenverletzungen, wie man sie aus anderen schnellen Bewegungssportarten kennt. Aus osteopathischer Sicht gesehen sind häufige viscerale Fixationen, cranio-sacrale Dysfunktionen und gängige parietale Störungen zu diagnostizieren.

VOD: Im August hätten Sie die Deutsche Fallschirmspringer Nationalmannschaft zu den Weltmeisterschaften in Russland begleitet – wenn nicht die Corona-Pandemie dazwischengefunkt hätte und die WM ausgefallen wäre. Wie muss man sich Ihre Arbeit dort vorstellen? 

Markus Nöh: Bei der Weltmeisterschaft in Tanay/ Russland vom 08. bis 22. August hätte die hauptsächliche Arbeit darin bestanden, die Athleten sowohl physisch als auch psychisch auf dem höchstmöglichen Level zu begleiten und zu halten. Über morgendliche Sportprogramme, Dehnungsübungen bis hin zur individuellen Betreuung jedes einzelnen Sportlers hätten wir auf die dann aktuellen Situationen reagiert. Es wären immer wieder auch mal Entspannungsmassagen, Fascientherapien angeboten worden, aber auch biodynamische Behandlungen zur Stoffwechselregulation.

Die Sportler werden immer, wie auch in anderen Sportarten, auf einem sehr hohen Level versorgt und begleitet.

VOD: Was genau sind die so genannten Skydiver-Therapiewochen, die Sie jetzt im 2. Jahr in Ihrer Braunschweiger Praxis anbieten?

Markus Nöh: Bei den Skydiver-Therapiewochen handelt es sich um ein ein- oder zweiwöchiges Therapieprogramm in unserer Praxis KUNOmed in Braunschweig, wo Fallschirmspringer die Möglichkeit haben, sich in einem 4- bis 6-stündigen Therapieprogramm unter schulmedizinischer Betreuung (Orthopäde, Internist, Kardiologe, Neurologe) sowohl physiotherapeutisch als auch osteopathisch behandeln zu lassen. Das Ganze startet montags mit einer schulmedizinischen Eingangsuntersuchung, wobei Anzahl und Art der Therapie mit Physiotherapeut und Osteopath besprochen wird. In den täglichen Behandlungen durchläuft der Patient dann die Vielzahl der Therapiemöglichkeiten in unserem Haus. Die enge, interdisziplinäre Vernetzung aller Disziplinen sorgt für ein optimales Behandlungsprogramm bei den Sportlern, die mittlerweile aus ganz Europa den Weg zu uns finden. Die Organisation der Übernachtung regeln wir in Absprache mit unseren Partnerhotels der Stadt.

VOD: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!







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