„Durch die chronischen Schmerzen können erhebliche Einschränkungen im Alltagsleben entstehen. Vermehrte krankheitsbedingte Ausfälle und ein schmerzdominiertes Sexualleben führen häufig zu einem gestörten Selbstbildnis der Frauen an sich“, weiß Osteopathin Claudia Straube. Das VOD-Mitglied behandelt in der Praxis in Berlin-Steglitz betroffene Patientinnen; etwa 1.500 dürften es im Laufe der Jahre schon gewesen sein, oft zugewiesen von zertifizierten Endometriosezentren und niedergelassene Gynäkologinnen. Seit 2015 ist die Praxis zudem Kooperationspartner des Endometriosezentrums der Charité Berlin. „Wir behandeln in meiner Praxis jede Patientin mit Endometriose sehr individuell und erstellen eine sehr genaue Anamnese, die nicht nur die durch Endometriose verursachten Beschwerden betrifft“, so Claudia Straube und verweist darauf, dass ein derart komplexes Krankheitsbild viel Erfahrung im Bereich der Frauengesundheit, sehr gute Kenntnisse der weiblichen Anatomie, Physiologie und über das Hormonsystem erfordere.
Ausschließlich mit den Händen erspürt die Osteopathin Beweglichkeitsstörungen in Gelenken und Geweben, verursacht durch die chronisch-entzündlichen Prozesse und Vernarbungen durch Endometriose im Körper. Diese können unter anderem zu Muskelverspannungen im Beckenboden, in der Lendenregion oder zu Lymphstauungen im Bauchraum führen. „Mit sanften Mobilisationstechniken versuchen wir, im ständigen Austausch mit der Patientin die Beweglichkeit der Gewebe und den Fluss der Gewebsflüssigkeiten zu verbessern. Der Handkontakt ist weich, denn oft ist es den Frauen wegen der langanhaltenden Schmerzsymptomatik oder vorangegangener operativer Eingriffe unangenehm, gerade am Bauch berührt zu werden“, so Claudia Straube. Die Linderung der Beschwerden durch die verbesserte Beweglichkeit der Gewebe hat einen positiven Einfluss auf das Allgemein- und Wohlbefinden der Patientinnen, was sich in der Folge auch positiv auf die Psyche und damit günstig auf das Immunsystem auswirken kann. „Manchmal fließen ein paar Tränen der Erleichterung nach oft vielen Jahren voller Schmerzen (bis heute dauert es immer noch im Mittel sieben Jahre, bis die Diagnose Endometriose gestellt wird) und medizinischer Eingriffe, wenn die Frauen spüren, wie wohl eine osteopathische Behandlung tun kann.“ Die Frauen erfahren durch die Behandlung, wie es sich anfühlen kann, wenn muskuläre Spannungen nachlassen, wie Stauungsgefühle und Schmerzen weniger werden. Durch zusätzliche häusliche Übungen bekommen sie das Gefühl, wieder selbst etwas für ihr Wohlbefinden tun zu können und erlangen so wieder mehr Kontrolle über ihren Körper. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sei eine individuelle Beratung zur Ernährung und Lebensstilführung. „Frau Straube hat zu Beginn der Behandlung ein ausführliches Gespräch geführt und mir jeden ihrer Behandlungsschritte genau erklärt. Durch ihre Spezialisierung auf Endometriose-Patientinnen wusste sie, was Ursachen und Auslöser meiner Schmerzen sein konnten“, so Patientin Daniela W., die seit 40 Jahren an Endometriose leidet: „Frau Straube hat durch geübte Handgriffe gespürt, was nicht in Ordnung war und mich dementsprechend behandelt. Tipps für zu Hause rundeten die Behandlung ab. Mein Zustand besserte sich nach drei Sitzungen deutlich. Zudem fühlte ich mich endlich verstanden und ernstgenommen und ich konnte mich von dem Gedanken befreien, ich würde mir die Schmerzen nur einbilden. Durch die Osteopathie war ich schneller wieder arbeitsfähig und konnte die Schmerzmittel absetzen.“
„Osteopathie hilft mir, meinen Körper und die Endometriose besser spüren und verstehen zu können und sie nicht als Feind zu betrachten. Nach der Behandlung habe ich jedes Mal das Gefühl, meine Körpersysteme arbeiten und kommunizieren mehr miteinander und meine Schmerzen haben sich deutlich gebessert", beschreibt Studentin Claire Magner, warum sie sich osteopathisch behandeln lässt. Sie ist Patientin von VOD-Mitglied Almut Boltz, die ebenfalls in Berlin als Osteopathin tätig ist und für eine klinische Studie noch Frauen mit Endometriose assoziierten Schmerzen sucht (
studie.boltz.berlin).
Weitere Informationen zur Endometriose:
- „Endometriose – Die unterschätzte Erkrankung: Diagnose, Behandlung und was Sie selbst tun können“, Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, ISBN – 10 3965841610
- In der Sprechstunde: Endometriose; Erkennen - Verstehen -Behandeln Taschenbuch, Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, ISBN-10 – 3968590341
- Petition #EndEndoSilence: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat fünf Millionen Euro für die Endometriose-Forschung beschlossen. Theresia Crone, eine junge Aktivistin aus Mecklenburg-Vorpommern hatte sich mit einer Petition bundesweit dafür stark gemacht.