Dennis Ehrlich aus Hamburg machte den Anfang: Der Osteopath und Dozent sprach über Embryologie, stellte das Konzept von Prof. Erich Blechschmidt vor und beleuchtete, warum diese Erkenntnisse bei der osteopathischen Diagnose und Behandlung hilfreich sind. „Wir lernen von der Embryologie zum einen, die Sprachen und Dialekte der Zellen und Gewebe genauer zu differenzieren und lernen die Umgebungen mit ihren Relationen und dadurch Wege besser kennen“, so Ehrlich. Zum anderen könne man durch Embryologie „Orientierung durch Prinzipien und Gesetze sowie Läsionen und Dysfunktionen sowie die Korrekturen besser verstehen“. Ehrlich ermuntere alle, Blechschmidts rund 60 Embryo-Skulpturen aus „The Blechschmidt Collection and Museum of Human Embryos“ im Zentrum Anatomie der Göttinger Universität zu besichtigen. Link
Derzeit sind darin alle veröffentlichten Studien und Fachartikeln seit 2009 enthalten, das sind momentan ca. 2400 Studien und 1600 Fachartikel sowie 600 D.O.- und MSc.-Studien. Die Datenbank ist unabhängig, kostenfrei, aktuell, umfassend, übersichtlich und einfach zu bedienen, wie Helge Franke den Teilnehmern in Wiesbaden demonstrierte. Ziel sei es, OSTLIB.de in vier Jahren stark anwachsen zu lassen; geplant sind die Erfassung von bis dahin 4500 bis 5000 Studien und 1600 D.O.- und MSc.-Arbeiten – insgesamt alle Studien und Artikel ab 1995 bis 1998 bis heute. „Weltweit soll es kein osteopathisches Journal mehr geben, dessen Beiträge ab dem Jahr 2000 nicht in OSTLIB.de erfasst werden und alle neuen Beiträge zur Osteopathie sind innerhalb von vier Wochen nach Erscheinen dort verfügbar“, so Helge Franke und freute sich über die bereits heute hohen Zugriffszahlen von rund 10.000 Besuchern pro Monat.
Über die Arbeit des Berufsverbandes VOD berichtete Geschäftsführer Ctirad Kotoucek. Neben den umfangreichen Aufgaben in der Geschäftsstelle, der Rechtsberatung und dem Service für heute rund 5700 Mitglieder stellte er die zahlreichen Aktionsfelder der Öffentlichkeitsarbeit und der Berufspolitik vor und ging mit Beispielen auf die Bedeutung eines Berufsgesetzes ein. Dies sei wichtig für den Patienten- und Verbraucherschutz, könnte sowohl Ausbildung als auch Tätigkeit des Osteopathen im Sinne der Patientensicherheit bundesweit einheitlich regeln und die Berufsbezeichnung Osteopath/Osteopathin legalisieren. Die VOD-Mitglieder erfuhren, wie umfangreich und auf welchem Stand die Bemühungen des Verbandes für die Berufsanerkennung sind und erhielten Antworten auf ihre Fragen.
In entspannter Atmosphäre tauschten sie alle bei einem Mittagsimbiss und Kaffee aus, konnten Kolleginnen und Kollegen kennen lernen und sich vernetzen. Auch für 2023 plant der VOD weitere Regionaltreffen und wird rechtzeitig darüber informieren.