Die SG Flensburg Handewitt hat einen Mannschaftsarzt, zwei Orthopäden, drei Physiotherapeutin/en, einen Athletiktrainer und einen Osteopathen (HP). „Die Osteopathie sei ein wichtiger Bestandteil im medizinischen Team. Da ich selbst jahrelanger Bundesligaspieler war, weiß ich um die Bedeutung der ganzheitlichen Medizin für einen Profi, der national und international unter Belastung steht“, sagt Andreas Mau. Durch die Schnelligkeit des Hallensports seien Spieler durch Sturz- und Stoßbewegungen besonders strapaziert. „Rücken, Knie und Füße, Schultern, Ellenbogen, Handgelenke. Natürlich gibt es auch Weichteil-Verletzungen wie z.B. Pferdeküsse“, ergänzt Jan Bock. Für Osteopath und VOD-Mitglied Frank Höhne vom SC Magdeburg stehen an erster Stelle der besonders strapazierten Areale „eindeutig die Strukturen der Wurfschulter“. Für ihn zeichne sich ab, dass durch das Erkennen und Behandeln von Ursache-Folge-Verkettungen Symptome rückläufig sind, die vorher mit medikamentöser oder Infiltrationstherapie behandelt wurden. Auch Operationen könnten durch Osteopathie zum Teil vermieden werden. Mancher Profi-Verein berücksichtigt inzwischen osteopathische Erkenntnisse in seinen Trainingsabläufen. Denn auch für gut trainierte Profis besteht ein Risiko, dass Übungseinheiten zu Dysbalancen führen, die außerhalb des Limits lägen und so zu Schäden führen könnten.
Hintergrund:
Der menschliche Körper stellt ein großes System von Strukturen und Funktionen dar, deren Teilbereiche sich in stetiger Wechselbeziehung befinden. Deshalb beschränken Osteopathen ihre Arbeit auch nicht auf den Bewegungsapparat, sondern beziehen Organe und Nervensystem in Diagnose und Therapie ein. Sie sehen nicht nur das schmerzende Fußgelenk oder das dicke Knie, sondern behandeln den Körper als ein Ganzes, der durch die Verletzung aus seiner komplexen Balance geraten ist. Verletzungen können über so genannte Spannungsketten weitere Beschwerden anstoßen. Fälle, in denen ein umgeknickter Fuß Wochen später für regelmäßige Kopfschmerzen ursächlich war, sind keine Seltenheit. Der Ort eines Schmerzes und der Ort seiner tatsächlichen Ursache können im Körper weit auseinander liegen. Auch körperliche Haltungsfehler können solche Spannungsketten auslösen. Hier liegt auch der Ausgangspunkt für die präventive Bedeutung der Osteopathie. Problembereiche des Körpers können schon erkannt werden, bevor ein Schaden entsteht. Die Spannungen im Körper zeigen, wo sich eine Blockade, ein Riss oder eine Muskelverhärtung anbahnen. Solange es sich noch um Funktionsstörungen, also die Vorstufe von Schäden, handelt, lassen die sich viel leichter behandeln als die späteren Schäden.
Der VOD wurde 1994 in Wiesbaden gegründet und hat mehr als 4700 Mitglieder. Der älteste und mitgliederstärkste Berufsverband Deutschlands verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele: Die Etablierung des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau, sachliche und neutrale Aufklärung über Osteopathie und Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen.