Am Wochenende 4./5. Juli tagte in Stockholm das Forum für Osteopathische
Regulierung in Europa (FORE) mit 21 Teilnehmern aus zwölf europäischen Ländern.
Der VOD war als deutsche Delegation mit seinem Vorstandsmitglied Richard Weynen
und Justitiarin Dr. Sylke Wagner vertreten.
Da die Arbeit des FORE auch
für deutsche Initiativen zur Anerkennung der Osteopathie als eigenständiger
Beruf von Bedeutung ist, ist die Teilnahme der VOD-Vertreter von großer
Wichtigkeit.
Die vier strategischen FORE-Ziele bis 2013
sind
- Unterstützung der Etablierung der Osteopathie als autonomer Beruf
im Gesundheitswesen
- Sicherstellung, dass Standards künftig europaweit
übereinstimmen vor dem Hintergrund, Patienten zu
schützen
- Unterstützung der Bekanntmachung der Osteopathie und dabei,
wie sie einen signifikanten Beitrag zur Gesundheit der Europäer leisten
kann
- Unterstützung eines transparenten Forums, um die effektive
Entscheidungsfindung von FORE-Mitgliedern zu fördern.
Auf der
Tagesordnung in Stockholm stand die Zusammenarbeit mit der Europäischen
Förderation der Osteopathen (EFO). Bei einem Treffen beider Organisationen im
Mai war beschlossen worden, dass sowohl EFO als auch FORE sich künftig
gegenseitig besser über ihre jeweiligen Aktivitäten informieren und
zusammenarbeiten sollten im Geist der Offenheit und Kooperation mit dem
Ziel, die Etablierung der Osteopathie in jedem Land zu
unterstützen.
Besonders wichtig und zielführend war ein kurzer
Statusbericht der irischen Vertreterin Aisling Harmon über die Aktivitäten der
Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Scope of Practice der osteopathischen
Tätigkeit. Vertreter beider Organisationen erarbeiten eine
Tätigkeitsbeschreibung des Osteopathen, der dann von den Mitgliedsländern als
Grundlage für den Anerkennungsprozess genutzt werden kann. Auch in Deutschland
wird dies die laufenden Gespräche und Aktivitäten des VOD zur Etablierung des
eigenständigen Berufsbilds wesentlich unterstützen. Sehr interessant war in
diesem Zusammenhang der Vortrag von Guido de Jong vom European Committee for
Standardization (CEN) über Formalizing European standards of osteopathy. CEN
bietet Unterstützung bei der Erarbeitung einheitlicher Standards, die wiederum
auf europäischer Ebene Grundlage von Direktiven im Bereich der Osteopathie
werden könnten. Schon während des Vortrags wurde konstruktiv aber auch
kontrovers das Risiko der Einflussnahme anderer medizinischer Fachberufe sowie
die Vor- und Nachteile des Standardisierungsprozesses auf Europaebene durch
Unterstützung eines Dritten besprochen. Eine Entscheidung über die
Zusammenarbeit mit CEN wurde auf eines der nächsten Treffen verlegt. Das
FORE-Treffen diente auch dem engen Austausch zwischen den Ländervertretern und
über deren Aktivitäten im eigenen Land.