So viele wissenschaftliche Thesen wie 2009 hatte die Akademie für Osteopathie (AFO) bisher noch nie zu begutachten: 33 Osteopathen haben in Einzel- oder Gemeinschaftsproduktion 16 Arbeiten angefertigt, die sie am Tag der Forschung im Parkhotel Schlangenbad bei der 12. Jahrestagung des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) vor der vierköpfigen Prüfungskommission und einem kritischen Fachpublikum erfolgreich präsentierten.
Randomisierte kontrollierte klinische Studien, Pilotstudien, Prä-Post-Pilotstudien, Übersichtsarbeiten, Anatomische Grundlagen- und Beobachtungsstudien – die Art der Forschungsarbeiten variierte wie die Themenvielfalt. Als beste Studie zeichnete die Prüfungskommission unter der Vorsitzenden Michaela Rütz die Studie „Osteopathische Behandlung von Frauen mit Blasenentleerungsstörungen“ von Claudia Ringkamp und Ben Rodriquez aus, die klinisch relevante Verbesserungen des Schweregrades der urologischen Symptome bei Frauen nach fünf osteopathischen Behandlungen innerhalb eines Zeitraumes von zehn Wochen nachwies. Darüber hinaus wurden vier weitere Arbeiten prämiert:
- Die Studie „Osteopathische Behandlung von Patienten mit Schulterschmerz“ von Jens Bube und Jacqueline Hettasch, in der klinisch relevante Verbesserungen bei Patienten mit Schulterschmerzen nach vier osteopathischen Behandlungen innerhalb von acht Wochen zu verzeichnen waren.
- Die Studie „Therapeutische Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung bei Patienten mit funktioneller Stimmstörung“ von Gina Braun, Gaby Seibl und Jana Skrivanek, nach der ebenfalls klinisch relevante positive Veränderungen nach fünf osteopathischen Behandlungen in neun Wochen beobachtbar gewesen waren.
- Die Studie „Effektive osteopathische Behandlung auf Adipositas im Jugendalter“ von Stefan Schöndorfer und Stefan Wentzke, die eine günstige Wirkung auf den Bodymaß Index der fettleibigen Jugendlichen nach osteopathischen Behandlungen im Rahmen einer vier- bis sechswöchigen Adipositasschulung nachweist.
- Die Studie „Haben osteopathische Behandlungen einen positiven Einfluss auf das Symptombild von Frauen, die an Endometriose erkrankt sind?“ von Susanne Dick und Jan P. Koop, deren hypothetische Fragestellung, ob Osteopathie das Schmerzempfinden und die Lebensqualität der erkrankten Frauen positiv beeinflusst, sich nur teilweise bestätigt.
Alle Osteopathen wurden beim feierlichen Ehrenbankett des VOD mit der Marke D.O. ausgezeichnet.