In einem offenen Brief hat der Bundesarbeitskreis Gesundheit der Deutschen Demokratischen Partei (ddp) Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) dazu aufgefordert, Naturheilverfahren und -substanzen der Schulmedizin gleichzustellen. „Trotz überdurchschnittlich hoher Heilerfolge, gerade bei chronischen Erkrankungen (70% des Krankheitsaufkommens), werden Naturheilverfahren nicht oder nicht in ausreichender Weise von den Krankenkassen erstattet“, so Verfasser Holger Lüttich, der zu dem Thema auch eine Petition beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages (Pet.No. 14388) eingereicht hat. „Während die gesetzlich Versicherten – bedingt durch die Pflichtversicherung, monatliche Beiträge zu entrichten haben, dürfen sie nicht frei wählen, für welche Therapierichtung diese Beiträge verwendet werden sollen“, kritisiert Lütich vom ddp und nennt diesen Umstand einen „willkürlichen Eingriff in die Wahlfreiheit des Versicherten und außerdem eine protektionistische Maßnahme, die einseitig den Ärzten der Schulmedizin zugute kommt“. In seinem offenen Brief nennt er Rösler zahlreiche Studien zur Wirksamkeit von Naturheilverfahren, unter anderem aus der US-Datenbank PubMed. Der Bundesgesundheitsminister wird dazu aufgefordert, der naturheilkundlichen Forschung ebenso viele öffentliche Gelder wie der schulmedizinischen Forschung zur Verfügung zu stellen sowie eine Abteilung für Naturheilverfahren im Gesundheitsministerium zu installieren.