In Malta fand an diesem Wochenende unter dem Vorsitz des Niederländers Gert-Jan Goede die 16. Sitzung des europäischen Osteopathie-Dachverbands FORE (Forum für Regulierung der Osteopathie in Europa) statt. Die Veranstaltung, an der 19 Vertreter aus 14 Staaten teilnahmen, wurde durch den maltesischen Ausbildungs- und Arbeitsminister Evarist Bartolo eröffnet. Deutschland war durch Richard Weynen und Dr. Silke Wagner vom Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) und Mathias Hartlep vom Bundesverband Osteopathie (BVO) vertreten.

Auf der Veranstaltung wurden u.a. die aktuellen nationalen Entwicklungen einzelner Länder, darunter auch Deutschland vorgestellt. Hier referierte Richard Weynen über die Unterschriftenaktion des VOD und klärte auch über die nationale Initiative des Physiotherapie-Verbandes IFK und der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) auf, die versuchen, Osteopathie als Anhängsel der Physiotherapie mit minimalen Ausbildungsstandards zu etablieren und gegen den eigenständigen Beruf Osteopath und ein akademisches Profil sind. Sechs Osteopathie-Verbände und -Organisationen, darunter VOD und BVO, haben dazu kürzlich ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und kritisieren die Initiative scharf.

Weitere Themen auf der FORE-Agenda waren unter anderem die geplante engere Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Föderation der Osteopathen (EFO) und dem europäischen Bildungsnetzwerk OSEAN beispielsweise bei der osteopathischen Forschung und der Implementierung der CEN-Standards.

Vorgestellt wurde die Situation der Osteopathie auch im Gastgeberland Malta: Im Gegensatz zu Deutschland ist hier der Beruf Osteopath trotz einer noch sehr geringen Anzahl von registrierten Osteopathen uneingeschränkt als eigenständiger Heilberuf anerkannt.

Eine Vertreterin der maltesischen Registrierungsbehörde war den gesamten Samstag anwesend und rege an dem Austausch mit den Osteopathen aus allen Ländern beteiligt.