Erste Kohorte Osteopathie-Studenten in Praxisphase entlassen
Die Arbeit in der Praxis bedeutet für Osteopathen Arbeit am Patienten. Damit geht eine große Verantwortung einher. In einem zweiwöchigen Intensivtraining bereitete die Hochschule Fresenius in Idstein die erste Kohorte des deutschlandweit einzigartigen, grundständigen Bachelor-Studiengangs Osteopathie auf die anstehende Praktikumsphase vor. Im Dienst der Wissenschaft ließen sich Kommilitonen, Freunde, Familie und Freiwillige von den angehenden Osteopathen und unter Aufsicht von Experten untersuchen.
Das Intensivtraining der Hochschule dient der Praktikumsvorbereitung: 16 Studierende des ersten Jahrgangs 2011 absolvieren nun im Rahmen des Studiums eine vierwöchige Famulatur und hospitieren in unterschiedlichen Bereichen einer Klinik. Ziel der Famulatur ist es, den Studierenden Einblick in den klinischen medizinischen Alltag zu gewähren. So konnten die osteopathischen Famulanten Erfahrungen machen im Bereich der Intensivmedizin, begleiteten die Ärzte in der Notfallambulanz und absolvierten mit diesen Nachtdienste. Zweck dieser 4-wöchigen klinischen Famulatur ist es, den Osteopathie-Studenten mehr Verständnis und Kenntnisse in die Akutversorgung zu vermitteln, so dass sie nach ihrem Studium die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit erfahren haben.
„In den restlichen 15 Wochen des Praktikumssemesters verbringen die Studierenden in mindestens zwei osteopathischen Praxen, in denen Sie alle erlernten Diagnose- und Behandlungstechniken trainieren und den Zusammenhang der Anamnese des Patienten mit der osteopathischen Vorgehensweise verinnerlichen“, so Prof. Marina Fuhrmann, Studienleitung des Bachelorstudiengangs Osteopathie der Hochschule Fresenius.
Dass die Studierenden auf diese Arbeit in der Praxis und am Patienten bereits gut vorbereitet sind, zeigt die positive Rückmeldung der insgesamt 40 Praxen, die Praktikanten aufnahmen: „Ich war erstaunt, was die angehenden Osteopathen mit ihren Händen alles feststellten und behoben haben. Die Studenten machten einen sehr sicheren Eindruck und gaben mir dadurch ein gutes Gefühl. Ich bin ohne Erfahrung gekommen und war überrascht wie ,fit‘ die Studenten sind“, so die Praxisinhaberin Ilona Kleinert.
Osteopathie ist eine eigenständige Medizinform, die den Körper des Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt. Sie wird ausschließlich mit den Händen praktiziert, verzichtet auf Medikamente und chirurgische Eingriffe. Stattdessen helfen Osteopathen, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren und zu fördern. „Die Zusammenhänge von Krankheit und Gesundheit sind vielfältig und sehr individuell. Die ganzheitliche Art und Weise auf die Individualität des Patienten einzugehen, ist für mich das Besondere und Einzigartige an der Osteopathie“, erklärt Anna Nübel, Osteopathie-Studentin im Praktikum.
Der grundständige Osteopathie-Studiengang war 2009 auf Initiative des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. an der Hochschule Fresenius in Idstein eingerichtet worden. Mittlerweile gibt es einen zweiten Standort an der Hochschule Fresenius München.
VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann M.Sc. (USA) hat die fachliche Leitung des Studienganges inne.