Die neue „Berufsvereinigung für heilkundlich praktizierte Osteopathie“ (hpO) hat sich am 21. August 2014 in die Reihen der bereits bestehenden Heilpraktikerverbände eingefügt. Nach seiner Satzung steht der Verband für die Förderung der Osteopathie, deren Ausbildung und heilkundliche Ausübung. Auf der Webseite wird die Ansicht vertreten, dass die Heilpraktikerprüfung auch „die notwendige fachliche Kompetenz der geprüften Person“ für die Ausübung der Osteopathie gewährleiste. Es wird ausdrücklich nicht angestrebt, den Beruf Osteopath zu etablieren, da es “an der Zeit (sei) für eine neue Berufspolitik“. Angestrebt wird daher offensichtlich die Etablierung einer einheitlichen osteopathischen Ausbildung unter dem Deckmantel des Berufs Heilpraktiker.
Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. sieht diese Entwicklung kritisch und wirft die Frage auf, welche Interessen tatsächlich hinter der neuen Organisation stehen und wem sie dient. „Auf dem Wege zur Anerkennung des Osteopathen als eigenständiger Beruf ist die Gründung eines Heilpraktikerverbandes für „heilkundlich praktizierte Osteopathie“ kontraproduktiv, da das zur Zersplitterung bisheriger Verbände, der Konsensgruppe und damit der Osteopathen führt, was eine Schwächung der gemeinsamen Position zur Folge hat“, mahnt VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann M.Sc. (USA) und appelliert an alle Osteopathen, sich darüber bewusst zu sein. Das Festhalten am Heilpraktikerstatus als Endlösung für Osteopathen hieße „die Osteopathie als bloße Methode der komplementären und alternativen Medizin (CAM) abzustempeln“, so Prof. Fuhrmann. Wichtig sei es vielmehr, Wege zu finden, wie der Osteopath künftig in das Gesundheitssystem integriert werden kann.