Gesa-Fee und Michael Velten haben vor vier Jahren während der großen Flüchtlingsbewegung einige Aktionen in Montabaur geplant und durchgeführt. „Es war eine sehr intensive spannende Erfahrung, mit all den tollen Menschen in Kontakt zu kommen“, so die Osteopathin. Nach einem Jahr sei ihnen jedoch klargeworden, dass sie ihre Kräfte besser einteilen müssen, weshalb sie sich dazu entschlossen, das Ehrenamt in ihr Tätigkeitsfeld der Osteopathie zu integrieren.
„Wir bekommen Anfragen von den Montabaurer Familienhebammen, die vor allem sozial oder finanziell nicht so gut aufgestellten Familien Unterstützung geben sollen. Gerade hier ist auch immer mal wieder Osteopathie sinnvoll. Für die Patienten, die etwas geben möchten, haben wir eine Spendendose vom Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden bereitstehen.“ Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich in der Praxis von angehenden Osteopathen im letzten Studienjahr behandeln zu lassen. Gesa-Fee Velten: „Wir freuen uns sehr, etwas Gutes tun zu können. Es ist finanziell absolut vertretbar, die eine oder andere Behandlung kostenlos anzubieten. Wir hoffen, Kollegen zu ermutigen, offen gerade auf Hebammen zuzugehen, diese Verbindung bringt oftmals wirklich Bedürftige und dankbare Patienten zu uns!“
Ebenfalls in der Flüchtlingsarbeit tätig ist Osteopathin Sabine Scheck aus Ulm. Alles nahm seinen Anfang 2016/2017 in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen der Caritas (Schutz für Frauen in Flüchtlingsunterkünften) an fünf Behandlungstagen für Frauen und Kinder in einer Ulmer Flüchtlingsunterkunft. „Wir Therapeutinnen kamen ca. einmal pro Monat mit Behandlungsliegen usw. in die Unterkunft. Etwa zwei Tage davor machte eine der Mitarbeiterinnen, eine Psychologin syrischer Herkunft, der Caritas den Behandlungsplan, das heißt sie verteilte die interessierten Patientinnen/Kinder auf die Therapeutinnen. Außerdem stand sie uns an den Behandlungstagen ebenfalls zum Übersetzen zur Seite. Die Stimmung an diesen Nachmittagen war sehr angenehm, und wir hatten das Gefühl, eine gute Arbeit zu machen“, schildert Sabine Scheck. Als Frauen und Kinder die Unterkunft verließen, endete das Projekt. „Weitere Bemühungen, beispielsweise in anderen Einrichtungen o.ä. ehrenamtlich mit geflüchteten Frauen und Kindern in Ulm zu arbeiten, verliefen im Sande“, erinnert sich die Osteopathin. „Ich fand das sehr schade, da ich denke, dass wir mit der Osteopathie diesen Menschen wirklich gut helfen können, und dass es eine Möglichkeit ist, mit unseren ,neuen Mitbürgern‘ in einen echten Kontakt zu kommen und so vielleicht Integration zu unterstützen.“ Im Februar 2019 rief die syrische Caritas-Mitarbeiterin erneut bei Sabine Scheck an und fragte, ob sie Zeit hätte, dieses Projekt noch einmal anzubieten. Sie hatte – der nächste Behandlungstag wurde auf den 8. März terminiert… Fünf Kolleginnen haben zugesagt, sie an weiteren Behandlungstagen zu unterstützen.