VOD-Nachrichten


06.10.2019

„Wir sind Osteopathie“: Buntes Programm am zweiten Kongresstag


Mit einem Vortrag über „Osteopathische Grundlagenforschung des A.T. Still Research Institutes“ in Kirksville eröffnete der Direktor des Instituts, Dr. Brian Degenhardt D.O. den zweiten Kongresstag in Bad Nauheim.  Darin ging es unter anderem um das osteopathische Forschungsprojekt do-touch.net, als dessen deutsche Dependance der VOD fungiert.
Es ist in mittlerweile zwölf Ländern auf fünf Kontinenten aktiv; seine Mitglieder kümmern sich um die Dokumentation professionellen osteopathischen Arbeitens, Wissenschaft und Qualitätssicherung.

Der Präsident des Weltdachverbandes OIA, Dr. William Burke DO, sprach anschließend über die Aufgaben seiner Organisation, deren Vertreter aus 25 verschiedenen Nationen derzeit parallel zum VOD-Jubiläumskongress im Hotel Dolce tagen. Die Regulierung der Berufsausübung und -ausbildung, die Schaffung gesetzliche Grundlagen und die Einhaltung hoher Standards für die Tätigkeit osteopathische Ärzte und Osteopathen sind die Ziele der weltweit tätigen OIA, die derzeit 77 Mitgliedsorganisationen hat (in Deutschland den VOD) und eng mit der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammenarbeitet.


„Evidenz in der Osteopathie. Eine Standortbestimmung“ war Florian Schwerlas M.Sc. (USA) DO Beitrag überschrieben. Der Vorsitzende der Akademie für Osteopathie (AFO) e.V. sagte: „Evidenz in der Osteopathie besteht auf vielen Gebieten, auch wenn es dazu manchmal nur eine randomisierte Studie gibt.“ Die Studienlage zur Wirksamkeit der Osteopathie habe sich in den letzten Jahren deutlich verbessert; derzeit 106 weltweit in großen medizinischen Datenbanken publizierte Studien und 33 systematische Reviews/Metaanalysen seien durchaus  bemerkenswert, wobei Deutschland im Bereich Metaanalysen vor allem dank des Engagements des VOD-Mitglieds Helge Franke sogar weltweit führend ist.
Für den visceralen und kranialen Bereich sei die Evidenz ausbaubar. Die meisten der randomisiert-kontrollierten Studien beschäftigen sich laut Florian Schwerla mit Osteopathie und dem Bewegungsapparat, aber auch die Innere Medizin (z.B. Reizdarmsyndrom, Lungenerkrankungen), kraniale Pathologien (z.B. Migräne, Kopfschmerzen, Kiefergelenksprobleme, Schwindel), die Pädiatrie (z.B. Frühgeburten, Mittelohrentzündungen, Asymmetrie von Säuglingen) und Gynäkologie (z.B. Regelschmerzen und Dauer der Geburt) sind durch veröffentlichte Studien vertreten. Zusätzlich zu den publizierten Studien gibt es 176 DO-Thesen der AFO sowie auf der Website www.osteopathic-research.com knapp 1500 gelistete unveröffentlichte DO- und Masterarbeiten zur Osteopathie unterschiedlicher Qualität.
Zum Abschluss ging Florian Schwerla noch einmal auf die 2018 durchgeführte Beobachtungsstudie der AFO ein, bei der rund 1200 Säuglinge in 155 Praxen behandelt wurden. Er plädierte für die Erstellung weiterer Interventionsstudien und mahnte, dass dies nicht ohne finanzielle Mittel möglich sei.
 
 Auch Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch, geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung, blickte auf die evidenzbasierte Medizin und zog nach einem humorvollen Vortrag das Fazit, dass verschiedene methodische Ansätze zur Osteopathie passen. Wichtig sei, dass der Ansatz gewählt würde, der „das konkret bestmögliche Tool zur Beantwortung einer sinnvollen Fragestellung ist“.
Dr. med. Jürgen Grasmück und Philipp Merkt M.Sc. cand. med. zeigten in ihrem Vortrag auf, dass eine notfallmedizinische Ausbildung essenziell für Osteopathen ist. „Der Kenntnisstand und die Ausbildungssituation in Deutschland sind hingegen leider größtenteils noch unzureichend“, so das Fazit. Wünschenswert sei Mut zur notfallmedizinischen Kenntniserweiterung, sowohl individuell als auch vonseiten der Verbände, der Ausbildungsinstitute und der Gesetzgebung.  
Neue Kurse für ausgebildete Osteopathen finden vom 17. bis 19. Januar (Fortbildung „Erweiterte Versorgungsmaßnahmen am Erwachsenen;
https://www.carl-remigius.de/aus-und-fortbildungen/fortbildung-erweiterte-versorgungsmassnahmen-am-erwachsenen-als/) und vom 20. bis 21. März (Fortbildung zum Notfallhelfer; https://www.carl-remigius.de/aus-und-fortbildungen/fortbildung-zum-notfallhelfer/) an der Hochschule Fresenius in Idstein statt.
 
 Das „Cranio-mandibuläre System als funktionell-anatomisches Präzisionswerk“ stellte Prof. Rainer Breul in den Mittelpunkt seiner anschaulichen Anatomie-Lecture. Sehr emotional sprach Frank Stelzer DO über das Thema „Warum wir werden, was wir sind. Osteopathie als ganzheitlicher Ansatz. Ein tieferes Verständnis von Mustern und Dysfunktionen“.
Jan Koop DO und Dr. Christina Stelle DO MPH brachten den Kongressbesuchern ihre Erkenntnisse über die „Therapeutischen Kräfte in der osteopathischen Behandlung“ näher.
 
Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmer in zehn verschiedenen Workshops. Bei einem festlichen Abend feierten die internationalen Gäste den 25. VOD-Geburtstag mit einem überraschungsreichen Programm.











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