VOD: Wie sehen Ihre Arbeitstage beim Bundesligisten und im Einsatz für die National-Elf aus?
Jens Joppich: Im Großen und Ganzen besteht der Tag aus Behandlungen plus der notwendigen Vor-und Nachbereitung von Training und Spiel. Plus der Versorgung von verletzten Spielern auch während des Trainings, welche nicht am Training oder Spiel teilnehmen können. An intensiven Trainingstagen oder späten Spielen können die Tage auch mal sehr lang werden…
VOD: Wann sind Sie besonders gefragt? Wann rufen Spieler und Trainer nach „dem Osteopathen“?
Jens Joppich: Sehr unterschiedlich. Meist kommen die Spieler direkt auf uns zu; immer in enger Abstimmung mit dem Mannschaftsarzt. Die meisten haben Erfahrungen mit Osteopathie und wissen, was wann nötig ist an Behandlungen.
VOD: Bis vor Kurzem waren Sie und Ihr Kollege Joachim Kaufmann auch im medizinischen Team der deutschen Basketball-Nationalmannschaft als Osteopathen tätig. Haben Sie sich geärgert, dass Sie bei dieser Weltmeisterschaft mit dem historischen Titel für die Deutschen nicht mit dabei sein konnten?
Jens Joppich: Ich habe mich wirklich überhaupt nicht geärgert, sondern einfach für die Jungs gefreut! Das war eine so unfassbar starke Leistung über das ganze Turnier! Ich finde, dass man auch mal loslassen muss, und ich habe mich für meine Kollegen dort ebenfalls gefreut. Sie sind auch schon lange dabei und es ist dann auch selbstverständlich, dass sie dann auch in Turnieren übernehmen, so wie wir es ja auch mal gemacht haben. Ich bin sowieso auch der Meinung, dass in erster Linie die Athleten selbst am wichtigsten sind und den größten Teil leisten.
VOD: Was konnte und kann Osteopathie im Profi-Basketball leisten?
Jens Joppich: Wie schon gesagt: Sie gehört zu einer professionellen medizinischen Abteilung im Leistungssport einfach dazu, natürlich auch im Basketball. Die Osteopathie in ihren vielfältigen Behandlungsmethoden und Ansätzen muss einfach genutzt werden! Und sie wird es ja auch, eigentlich fast alle Leistungssportler kennen und nutzen die Osteopathie.
VOD: Was fasziniert Sie an Ihrem doch sehr bewegten Leben, das heißt: Warum sind Sie mit solcher Leidenschaft dabei?
Jens Joppich: Ich weiß natürlich, dass auch ein bisschen Glück dazu gehört, in diesen Bereichen zu arbeiten! Für mich ist es immer wichtig, in einem guten, vertrauensvollen medizinischen Team zu arbeiten, wo die Athleten im Mittelpunkt stehen. Man erlebt viel, Erfolge und Misserfolge, beides gehört dazu. Für mich ist die Kombination aus der Praxisarbeit und der Arbeit mit den Teams optimal, eigentlich die perfekte Abwechslung.
VOD: Das klingt sehr positiv! Dann weiterhin viel Erfolg und ein gutes Händchen!