VOD-Nachrichten


15.06.2024

„Vorwärts zu den Wurzeln“ – erfolgreicher erster Tag des Geburtstagssymposiums


150 Jahre Osteopathie weltweit und 30 Jahre Verband der Osteopathie Deutschland (VOD) e.V. – diesen besonderen Geburtstag feiern seit Samstagmorgen rund 200 Jubiläumsgäste unter dem Motto „Vorwärts zu den Wurzeln“ in Wiesbaden. In den Kurhaus Kolonnaden geht es zwei Tage lang um einen spannenden Rückblick und die Frage, welche Wege die Osteopathie künftig vor sich hat. VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann DO und Vorstandsmitglied Ulrike von Tümpling DO begrüßten zahlreiche interdisziplinäre Referenten und Workshop-LeiterInnen aus dem In- und Ausland.

„Hessen ist die Wiege der Osteopathie in Deutschland, auch deshalb habe ich gerne die Schirmherrschaft für ihre Jubiläumsveranstaltung übernommen. Der Verband der Osteopathen Deutschland hat einen bedeutsamen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung Ihrer Profession. Damit tragen Sie auch dazu bei, dass wir sagen können, die Menschen in Hessen können sich auf eine gute medizinische Versorgung verlassen“, sagte der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein in einem Video-Grußwort und ergänzte: „Vor 30 Jahren hat sich Ihr Verband in Wiesbaden auf den Weg gemacht, um der Osteopathie auch in unserem Land die Bedeutung zu sichern, die sie verdient!“ Auch die Präsidentin des Hessischen Landtag, Astrid Wallmann, gratulierte in einer Videobotschaft im Namen der Abgeordneten des Hessischen Landtages sehr herzlich: „Wir sind in Hessen stolz darauf, dass der Verband seinen Sitz in unserer Landeshauptstadt hat!“

Ulrike von Tümpling DO und Prof. Marina Fuhrmann DO ließen in ihrem Rückblick 30 Jahre Verbandsarbeit Revue passieren und erinnerten daran, dass zur Gründung des VOD 1994 die Osteopathie in Deutschland nur von Dozenten aus dem benachbarten Frankreich und Belgien an wenigen privaten Schulen unterrichtet wurde. Dank des Einsatzes und der Visionen von Verbandsgründerin Fuhrmann und mit Hilfe ihrer internationalen Kontakte in die USA – Mutterland des Osteopathie-Begründers Dr. Andrew Taylor Still – konnte sich der VOD zum führenden und größten Berufsverband mit heute mehr als 6200 Mitgliedern und einem festen, stets wachsenden engagierten Mitarbeiter-Team entwickeln. Im Streifzug durch die bewegte Vergangenheit ging es auch um die vielen Kongresse, die Akademisierung der Osteopathie, die auf Initiative des VOD mit der Entwicklung eines Curriculums des Bachelorstudiengangs an der Hochschule in Idstein begann.



Heute bieten diverse Hochschulen Bachelor- und Masterstudiengänge Osteopathie an. Auch die Förderung der Forschung bis hin zur Gründung der Deutschen Osteopathie-Stiftung 2022 und die berufspolitische Arbeit waren Themen des Rückblicks. Nicht stehen bleiben, sondern sich stattdessen stets weiterentwickeln, die Forschung forcieren, aber auch immer auf AT Stills Grundprinzipien schauen – das sind laut Prof. Marina Fuhrmann entscheidende Faktoren, um sich im Sinne der Osteopathie und ihres Begründers zu bewegen. „Um die Qualität der Osteopathie zu bewahren, müssen wir aufpassen, dass sie nicht zerrieben und verwässert wird von Schmalspuranbietern und Geschäftemachern!“

Ass. Prof. Christian Fossum DO sprach im Anschluss daran in seinem Vortrag „Der Weg zur Gesundheit – die osteopathische Sichtweise“ über AT Stills Philosophie und Prinzipien und belegte, dass die bereits von Dr. Still ab 1874 als bedeutsam erkannten Arterien, Nerven, Faszien, das Zwerchfell, der freie Fluss von Lymph- und Cerebrospinalflüssigkeit auch heute noch eine große Bewandtnis in der klinischen Praxis haben und die Wechselwirkungen immer besser erforscht sind. Die Osteopathie könne mit ihrem ganzheitlichen Ansatz und verschiedenen Zugängen alle Bereiche abdecken und auf diese Weise dem Körper der Patienten individuell zur Selbstregulation verhelfen.

Mit einem klaren JA beantwortete Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert seine selbstgewählte Vortragsfrage: „Psychoneuroimmunologie und Osteopathie: Braucht es hierzu einen Paradigmenwechsel in der Forschung?“ Der Innsbrucker, der sich als „Polarisierer“ bezeichnet, ist Arzt, Klinischer und Gesundheitspsychologe und Ärztlicher Psychotherapeut. Er arbeitet als Universitätsprofessor an der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt in der Psychoneuroimmunologie ist die Entwicklung eines Forschungsansatzes zur Untersuchung von psychosomatischer Komplexität (»Integrative Einzelfallstudien«). Schubert plädierte für die Abkehr vom Modell des Menschen als „Maschine“ hin zum Biopsychosozialen Modell und zur Mind-Body-Medizin.
Jean-Paul Höppner DO unterstrich in seinem Vortrag die Bedeutsamkeit Stillscher Prinzipien und der Anatomie als Fundament, sprach über Embryologie und mahnte: „Es ist an Ihnen, das Wesen der Osteopathie nicht untergehen zu lassen. Sie haben gar keine Ahnung, wie viel Verantwortung Sie haben“, appellierte er ans Publikum, sich auf die Wurzeln der Osteopathie zu besinnen.

Nach den Vorträgen am Vormittag vertieften die Osteopathinnen und Osteopathen am Nachmittag ihr Wissen in Workshops und nutzen die Zeit dazwischen zum gegenseitigen Austausch.

Abends wurde das Jubiläum bei einem sehr gut besuchten Galadinner und zur Live-Musik der „Word Up Band“ gefeiert. VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann freute sich, unter den Gästen auch Osteopathie-Botschafterin und Vorstandsmitglied der Deutschen Osteopathie Stiftung, Heike Henkel, und ihren Ehemann begrüßen zu dürfen. Die ehemalige Olympiasiegerin im Hochsprung betonte, dass Osteopathie ihr selbst helfe und dass sie sich gemeinsam mit dem Verband für ein Berufsgesetz einsetze.

Darüber hinaus waren viele Beiratsmitglieder des Verbandes aus den vergangenen Jahrzehnten, Vertreter der Gründungsschulen, Prof. Dr. Achim Jockwig (ehemaliger Vizepräsident der Hochschule Fresenius und Dekan des Fachbereichs Gesundheit und Soziales) sowie vom Bundesverband Osteopathie e.V. der Vorsitzende Georg Schöner und Geschäftsführerin Christine Berek mit ihrem Ehemann, dem Landrat Peter Berek, in den Kurhaus Kolonnaden. Georg Schöner würdigte in einem Grußwort „den jahrzehntelangen Einsatz und die Lebensleistung“ der VOD-Vorsitzenden und bescheinigte der Osteopathie, in all den Jahren vom „Underdog zum heimlichen Star der Gesundheitswelt“ avanciert zu sein.
 
Nach dem Essen, dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder und einem Foto-Rückblick auf die letzten 30 Jahre wurden die diesjährigen DOs geehrt. Prof. Michaela Rütz, Leiterin der AFO-Forschungskommission, und Prof. Marina Fuhrmann verliehen ihnen Urkunden für ihre erfolgreich verteidigten DO-Arbeiten (s. News vom 14.6.2024) und vergaben die VOD-Marke DO. Der ehemalige Vorsitzende der AFO, Jürgen Paschen, sprach mit ihnen den osteopathischen Eid. Geehrt wurden: Melanie Schellhase, Christina Schröter, Kirsten Rüdrich, Axel Vetter, Solveig Kriehmig, Manuela Brauch, Peter Braun, Benedict Büche, Maren Drake, Ulrike Hoestermann, Günter Krings, Anja Merchel, Annika Wilke-Schaarschmidt und Anne Katrin Schwaabe.











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