Mit seiner visionären Idee, den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele zu behandeln und die Selbstregulierungskräfte des Körpers zu nutzen, hat Andrew Taylor Still 1874 den Grundstein für die Osteopathie gelegt – eine Denkweise, die bis heute weltweit Millionen Menschen erreicht und begleitet. Am 6. August 1828 wurde Still geboren – 197 Jahre später, feiern wir seinen Geburtstag mit großer Wertschätzung und mit Stolz auf das, was aus seiner Vision entstanden ist.
Still war ein echter Pionier: Er erkannte Zusammenhänge zwischen Gelenken, Muskeln, Faszien, Organen, Lymph- und Nervensystem – lange bevor diese Verbindungen in der Medizin anerkannt wurden. Dabei ging es ihm nicht nur um Schmerzbehandlung, sondern darum, die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers zu fördern – selbst bei schweren Erkrankungen wie der Influenza.
Auch menschlich war Still seiner Zeit weit voraus: Er setzte sich für Gleichberechtigung ein, ließ Frauen zum Studium zu und engagierte sich gegen die Sklaverei. Und bereits als Zehnjähriger entwickelte er eine einfache Methode zur Linderung von Kopfschmerzen – eine Idee, die bis heute in moderner Form Anwendung findet.
Sein Denken inspiriert Generationen von Osteopathinnen und Osteopathen. Für viele von uns ist die Osteopathie weit mehr als ein Beruf – sie ist Berufung, Haltung und tägliche Motivation, Menschen auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit zu begleiten.