Gerade bei chronischen Rückenschmerzen ist die Osteopathie oft sehr erfolgreich. Denn für einen Großteil der chronischen Fälle findet die Schulmedizin keine eindeutigen Ursachen. Osteopathinnen und Osteopathen reichen allgemeine Befunde nicht. Nach einer ausführlichen Anamnese und neben der Analyse bildgebender Verfahren und Laborwerte untersuchen sie Haltung, Bewegung und Beweglichkeit der Wirbelsäule und aller umliegenden Strukturen. Aufgrund jahrelanger Ausbildung kennen sie Aufbau und Funktion des menschlichen Organismus sehr genau und wissen um die möglichen Zusammenhänge zwischen Rückenschmerzen und Funktionsstörungen in anderen Körperregionen.
Dass Osteopathie bei unspezifischen Rückenschmerzen hilft, zeigt eine große Übersichtsstudie, die im September 2014 im renommierten englischen Fachjournal BMC Musculoskeletal Disorders erschien und statistisch signifikante, klinisch relevante Erfolge aufzeigen kann. Die Übersichtsstudie des Osteopathen und VOD-Mitglieds Helge Franke sowie der Kollegen Gary Fryer und Jan-David Franke wertete 15 Studien mit mehr als 1.500 Teilnehmern aus und bewies: Osteopathische Behandlungen verringern den Schmerz und verbessern die Fähigkeit, alltägliche Arbeiten auszuführen. Besonders erfreulich: Keine der Studien berichtete über Nebenwirkungen bei der osteopathischen Behandlung.
So begeben sich Osteopathen mit Hilfe ihrer geschulten Hände auf die Suche nach den individuellen Ursachen der Rückenschmerzen. Oft sind dies Funktionsstörungen, die sie als Bewegungseinschränkungen ertasten können. Um diese zu behandeln, versuchen Osteopathen die Bewegung wiederherzustellen, damit die betroffene Struktur ihre Funktion wieder ausführen kann. Nicht selten lösen sich die damit einhergegangenen Rückenschmerzen von selbst auf. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz deckt Osteopathie Zusammenhänge auf und kann so helfen, Schmerzen im Vorfeld zu verhindern, zu lindern oder zu beheben. Behandelt man symptombezogen nur die Beschwerden und nicht deren Ursachen, kehren die Rückenschmerzen immer wieder zurück.
Trotz solcher Erfolge ist die Osteopathie kein Allheilmittel. Schwere Leiden wie Wirbelbrüche, rheumatische und schwere internistische Erkrankungen gehören zunächst in die Obhut eines Arztes. Hier kann die Osteopathie die Schmerzen allenfalls lindern und so eine schulmedizinische Behandlung sinnvoll ergänzen.
Gut zu wissen:
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.
Hintergrund:
Als erster und mit bundesweit mehr als 6.000 Mitgliedern größter Berufsverband setzt sich der VOD für Patientensicherheit und Verbraucherschutz ein. Der VOD e.V. fordert hierfür eine berufsgesetzliche Regelung und die Schaffung des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral, fördert Forschungsprojekte und betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen. Über 2 Millionen Besucher informieren sich jedes Jahr auf
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